Zeugnisse früher und heute
Zeugnis 1898
Zwischen den verschiedenen Provinzial-Taubstummenanstalten gab es enge Verbindungen. Es konnte sein, dass Schülerinnen oder Schüler von der einen zur anderen Schule wechseln.
Auch Bertha Lengelsen hatte die Schule gewechselt. Sie kam aus Neuwied, ging aber auch auf die Provinzial-Taubstummenschule in Soest (Nordrhein-Westfalen).
In unserem Schularchiv finden wir heute noch ein Zeugnis von ihr.
Das Zeugnis hatte andere Fächer als unsere Zeugnisse heute, es sieht auch anders aus. Die Fächer waren zum Beispiel „Lesen“, „Absehen vom Munde“, „Mündlicher Ausdruck“ oder „Handarbeit“.
Es gab keine Fehltage oder entschuldigte Tage auf dem Zeugnis. Praxistage oder ein Praktikum finden wir auch nicht auf dem Zeugnis. Unterschreiben durfte nur der Vater des Kindes oder ein Stellvertreter.
Eine Versetzung in die nächste Klasse finden wir aber auf diesem Zeugnis.
Zeugnis 1963
Die Zeugnisse aus dieser Zeit wurden in der Schule in einem Zeugnisbuch aufbewahrt. Manche Fächer kennen wir heute auch noch (Religion), andere nicht (Raumlehre).
Unterschrieben hat nicht immer der Direktor, manchmal auch der Stellvertreter (Taubstummenoberlehrer(in)).
Die Entlassung der Abschlussschülerinnen und -schüler war immer im März.
Das Bild des Zeugnisses aus dem Jahr 1963 gehört zu einem Schüler, der schon in der 7. Klasse entlassen wurde. Er war schon zu alt für die Schule.
Zeugnis 2022
Heute haben wir auf unseren Zeugnissen etwas weniger Fächer und Noten als früher. „Sprechen“, „Schriftlicher Ausdruck“, „Mündlicher Ausdruck“ und „Lesen“ gehören heute zu dem Fach „Deutsch“.
„Schwimmen“ und „Turnen“ gehören zu dem Fach „Sport“.
Heute haben wir ganz andere Fächer, wie zum Beispiel Englisch, Chemie, Physik, Biologie, Musik, ECDL/Computer oder Sozialkunde.
Neu ist auch der Praxistag, der auf dem Zeugnis benotet wird.