Samuel Heinicke und Eduard Günther
In unserer Ausstellung haben wir sehr alte und sehr interessante Bücher.
Das Buch „Über die Denkart der Taubstummen und die Misshandlungen, welche sie durch unsinnige Kuren und Lehrarten ausgesetzt sind“ wurde von Samuel Heinicke geschrieben und stammt aus dem Jahr 1780.
Samuel Heinicke war der Gründer der ersten deutschen Gehörlosenschule 1778 in Leipzig. Dieses Buch ist das erste deutsche Buch zur Gehörlosenpädagogik.
Gelebt hat Samuel Heinicke von 1727 bis 1790. Er war zuerst Soldat in der Leibgarde des Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen. Gleichzeitig war er aber auch Musiker und Lehrer für Schreiben und Musik. Ab 1768 kam er das erste Mal in Kontakt mit einem gehörlosen Jungen. Diesen unterrichtete er in schriftlicher Form. Später unterrichtete er mehr und mehr gehörlose Schüler, ab 1777 konzentrierte er sich ganz auf den Unterricht gehörloser Jungen und Mädchen. Ein Jahr später durfte er seine Schule gründen, die bis heute besteht.
In seinem Buch beschreibt er, wie er arbeitete und was ihm in der Unterrichtung Gehörloser wichtig war.
„Praktische Anleitung zur vollständigen Heilung des Stotterns“ ist das Buch, das unser Schulgründer Eduard Günther geschrieben hat. Das Buch in der Ausstellung wurde im Jahr 1888 gedruckt.
Früher haben sich viele Gehörlosenlehrer auch mit dem Thema „Stottern“ beschäftigt.
Oft war nicht klar, warum ein Kind nicht gut sprechen konnte. Manchmal war der Grund die Hörschädigung, manchmal aber auch das Stottern. Aus diesem Grund haben sich Lehrer wie Eduard Günther mit vielen verschiedenen Dingen beschäftigt, die zum „Sprechenlernen“ gehören.